Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage
Jeder Mensch hat Wünsche, die mit dem Streben einhergehen, sie zu befriedigen. Solche Empfindungen der Menschen nennt man Bedürfnisse. Sie sind Empfindungen eines Mangels. Menschen haben Hunger, und dieser muss gestillt werden. Durch diesen Hunger und dem Wunsch auf Abhilfe, stellen wir die Nachfrage (Haste mal [ Pizza, … ] ?), mit welcher wir unseren Hunger stillen können. Nun besteht das Leben eben nicht nur aus Essen und satt werden. Menschen haben also eine Vielzahl von Bedürfnissen und damit auch eine Vielzahl von Bedarfen und eine Vielzahl von Nachfragen diese wir täglich nutzen. Um diese Begriffe richtig einzuordnen ist also wichtig, ihre Definition zu kennen. Darum schauen wir uns jetzt nach und nach die einzelnen Begriffe und deren fachliche Definition dazu einmal an.
Bedürfnisse
Allgemeine Schlussfolgerungen zu Bedürfnissen
- Bedürfnisse setzen Ziele, die man durch bestimmte Mittel erreichen möchte.
- Bedürfnisse sind unbegrenzt vorhanden.
- Bedürfnisse sind wandelbar, d. h. abhängig vom Alter etc.
- Bedürfnis-Weckung durch Werbung, Freundeskreis, Gesellschaft (Mode) etc.
- Jeder Mensch stellt eine Bedürfnisskala (Rangfolge der Befriedigung seiner Bedürfnisse nach der Dringlichkeit) auf.
Definition
Bedürfnis (≅ Antrieb) bedeutet das Empfinden eines Mangels mit dem Bestreben, diesen Mangel zu beheben.
Einteilung der Bedürfnisse
Man unterscheidet dabei vielfältig nach unterschiedlichsten Kriterien.
Primär und Sekundär Bedürfnisse
Wenn wir also nach primären und sekundären Bedürfnissen unterscheiden, dann kommen wir zu dem Ergebnis, dass es Bedürfnisse gibt, die unbedingt befriedigt werden müssen (primärbedürfnisse). Es gibt jedoch auch Bedürfnisse, die aufgrund unseres Einkommens oder sozialen Umfeldes vielleicht schön, wären aber nicht erstrebenswert. (Sekundärbedürfnisse)
1Bedürfnispyramide nach Maslow
Wir können die Bedürfnisse nach Maslow einteilen. Er beschrieb Bedürfnisse auf zwei großen Ebenen innerhalb einer Pyramide. Die unteren Bereiche gelten demnach als defizitäre Bedürfnisse, und der obere Bereich der Pyramide gilt den Wachstumsbedürfnisse. Maslow unterschied also zwischen Bedürfnissen, die für unser Überleben notwendig sind und Bedürfnissen, die für unser soziales Miteinander wohltuend sind. Zu den defizitären Bedürfnissen gehören körperliche Bedürfnisse, wie z.B.: Sicherheit, soziale Zugehörigkeit. Marcelo war also bewusst, dass wir Bedürfnisse haben, die wir für unser Überleben brauchen. Er kannte aber noch mehr, und zwar die Wachstumsbedürfnisse zu den soziale Anerkennung und Selbstverwirklichung zählt.
Bedürfnisse nach Dringlichkeit
Wenn wir die Bedürfnisse nach ihrer Dringlichkeit unterscheiden, kommen wir zu den Existenzbedürfnissen, den Kulturbedürfnissen und den Luxusbedürfnissen, wobei Existenz Bedürfnisse den primär Bedürfnissen entsprechen und Kulturbedürfnisse immer im Zusammenhang mit unserer Gesellschaft entstehen. Wenn wir auf die Luxusbedürfnisse schauen, merken wir, dass die Abhängigkeit eben nicht bei meinem Hungergefühl ist oder bei dem, mit welcher gesellschaftlichen Gruppe ich gerade Inter agieren, sondern innerhalb meines Lebensstandards.
Bedürfnisse nach der Dringlichkeit | ||
Existenzbedürfnisse | Kulturbedürfnisse | Luxusbedürfnisse |
Die Primärbedürfnisse müssen befriedigt werden, damit der Mensch überleben kann. | Die Kulturbedürfnisse entstehen durch das Zusammenleben in einer Gruppe bzw. Gesellschaft. | Die Bedürfnisse sind abhängig vom Lebensstandard, vom Freundeskreis und von der Finanzkraft. |
Eine Trennung zwischen Kultur- und Luxusbedürfnisse vorzunehmen ist schwierig, man kann sagen, dass die Grenzen fließend sind. |
Bedürfnisse nach der Gesellschaftlichen Befriedigungsmöglichkeit
Unterteilen wir die Bedürfnisse nach der gesellschaftlichen Befriedigungsmöglichkeit. Dann kommen wir zu dem Schluss, dass es individual Bedürfnisse gibt es Bedürfnisse, die nur ich für mich stehen kann und Kollektivbedürfnisse. Bedürfnisse, die der Gesamtheit der Volkslehre zu Gute kommt.
Individualbedürfnisse | Kollektivbedürfnisse |
Die Individualbedürfnisse kann der einzelne Mensch alleine befriedigen. | Die Kollektivbedürfnisse müssen von der Gesellschaft befriedigt werden. |
Bedürfnisse nach Umfang der Befriedigungsmöglichkeit
Beide Unterscheidung der Bedürfnisse nach dem Umfang der Befriedigungsmöglichkeit kommen wir zu wirtschaftlich und nicht wirtschaftlichen Bedürfnissen wirtschaftliche Bedürfnisse können von der Wirtschaft befriedigt werden und nicht wirtschaftliche Bedürfnisse kann die Wirtschaft eben einfach nicht befriedigen.
Wirtschaftliche Bedürfnisse | Nicht wirtschaftliche Bedürfnisse |
Diese Bedürfnisse können von der Wirtschaft befriedigt werden. | Diese Bedürfnisse können nicht von der Wirtschaft befriedigt werden. |
Bedarf
Der Bedarf ist die Konkretisierung meines Bedürfnisses. Vorher hatte ich Hunger (Mangelgefühl) und wollte eigentlich nur essen (Bedürfnis) und jetzt weiß ich aber, dass ich Kartoffeln (Bedarf) und der ein oder andere Nudeln oder Reis braucht . Wir können also festhalten, dass der Bedarf, ein Bedürfnis ist, das mit Kaufkraft (oder auch Geld) ausgestattet ist.
Nachfrage
Wenn der Bedarf am Markt auftritt, verwandelt sich dieser Bedarf zu einer Nachfrage. Anders ausgedrückt, der Mensch tritt als Nachfrager nach einem bestimmten Produkt am Markt auf. Er hat Hunger auf Pizza und fragt explizit nach Pizza auf dem Markt an.
1 Abraham Harold Maslow (* 1. 04.1908 - 8. 06 1970)